Bearbeitet von: Nathalie Strübin
«Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!»
Lang ersehnt war der Frühling. Jetzt ist er endlich da, mit seiner Blütenpracht und dem frischen Grün, das überall die Landschaft schmückt, wo vorher das fahle Licht des Winters Braunes in Graues übergehen liess und auf die Stimmung drückte. Man hätte gerne nachgeholfen, damit es schneller geht mit diesem Wandel. Doch «das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!» So lautet ein alter Spruch, der aber bezeichnenderweise nicht aus dem Bauernkalender stammt, sondern öfter einmal in der Pädagogik zitiert wird. Menschen brauchen, wie Gras, Zeit zum Wachsen, und sie zum Wachsen zwingen wollen, nützt nichts!
Damit innere Reifungsprozesse in Gang kommen, brauchen wir Menschen Zeit, damit wir Informationen in abrufbares Wissen verwandeln können und Zuwendung, damit dieses Wissen sich sinnhaft in unsere Persönlichkeit einfügen kann und so zur rechten Zeit am rechten Ort und im richtigen Mass abgerufen und angewendet werden kann. Das was hinter dem Wort Lernen steht, sind komplexe Vorgänge, die bei jedem Menschen anders ablaufen, denn jeder Mensch ist anders, so dass es kein allgemein gültiges Rezept für’s Lernen gibt. Doch das bedeutet nicht, dass die Pädagogik ausgedient hätte, und alles dem Zufall überlassen werden kann, oder der freien Wahl eines jeden Kindes, das dann schon selbst wählen wird, was es gut und interessant zu lernen findet.
Auch wenn das Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht, gibt es sehr wohl Bedingungen, die das Wachstum fördern oder ihm schaden. Bei Pflanzen sind das: Licht und Wärme, Wasser, Luft und guter Boden. Sodann heisst es zur rechten Zeit mit den geeigneten Mitteln einzugreifen, und zu tun, was dem Wachstum zuträglich ist. Für den Bauer/die Bäuerin oder für die Hobbygärtner heisst es Säen, Giessen, Pflegen, aber auch Jäten, Düngen und Umpflügen – und immer wieder: Warten und Zeit lassen. Für die Pädagogik und damit alle, die mit Kindern unterwegs sind, sei es als Eltern, Jugendarbeiter:innen oder (Religions-) Lehrer:innen heisst dies im Bilde gesprochen, dass wir sehr wohl zum Lernen gebraucht werden, auch wenn heute das Wissen überall und jederzeit sofort zugänglich ist. Es ist tatsächlich so, dass ChatGPT die Bibel besser kennt, als meine Grossmutter sie kannte – und das will etwas heissen! Aber Bildung, auch und gerade religiöse Bildung, braucht Zeit und Zuwendung. Sie lebt von durch Menschen vermittelte Inhalte und lässt sich nicht von einem Apparat herunter-laden. Sie entsteht dort, wo es Zeit und Zuwendung gibt, durch engagierte Menschen, die mit Geduld und Einfallsreichtum wertvolle Inhalte so aufbereiten, dass sie entsprechend jeder Altersstufe verstanden und selbst angeeignet werden können.
Unsere Religionslehrpersonen und Jugendarbeitenden, die in der Schule oder im kirchlichen Rahmen mit den Muttenzer Kindern unterwegs sind, tun das mit viel Kreativität und pädagogischem Geschick, indem sie biblische Geschichten erzählen, die Mut machen und Vertrauen stiften, und den christlichen Glauben so vermitteln, dass er die Empathie und gegenseitige Wertschätzung stärkt. So werden unsere Jugendlichen befähigt, sich selbst anzunehmen, wie sie sind und darum auch anderen respektvoll und wohlwollend zu begegnen. Solcherlei Wachsen und Gedeihen hat nichts Selbstverständliches, denn es braucht Zeit, Geduld und Regelmässigkeit, es braucht menschliche und materielle Ressourcen, persönliches Engagement und Liebe zu den biblischen Inhalten. Das alles sind kostbare Güter in einer Zeit, die vor allem auf Gewinnoptimierung ausgerichtet ist.
Dass unsere Kirchgemeinde hier anders tickt und den Menschen, gerade auch jungen, heranwachsenden Menschen, Zeit und Raum und ausgebildete Personen zur Verfügung stellt, damit sie in ihrem Menschsein gedeihen und in den Glauben hineinwachsen können, ist etwas sehr Kostbares.
Schon allein dafür lohnt es sich, Mitglied der Reformierten Kirchgemeinde Muttenz zu sein. Denn auch sie lebt von der Zeit und der Zuwendung, die ihr geschenkt wird, von den Mitteln, die ihr zur Verfügung gestellt werden - und von der Gnade Gottes. Diese ist ja bekanntlich, und zum Glück, jeden Morgen neu.
Damit innere Reifungsprozesse in Gang kommen, brauchen wir Menschen Zeit, damit wir Informationen in abrufbares Wissen verwandeln können und Zuwendung, damit dieses Wissen sich sinnhaft in unsere Persönlichkeit einfügen kann und so zur rechten Zeit am rechten Ort und im richtigen Mass abgerufen und angewendet werden kann. Das was hinter dem Wort Lernen steht, sind komplexe Vorgänge, die bei jedem Menschen anders ablaufen, denn jeder Mensch ist anders, so dass es kein allgemein gültiges Rezept für’s Lernen gibt. Doch das bedeutet nicht, dass die Pädagogik ausgedient hätte, und alles dem Zufall überlassen werden kann, oder der freien Wahl eines jeden Kindes, das dann schon selbst wählen wird, was es gut und interessant zu lernen findet.
Auch wenn das Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht, gibt es sehr wohl Bedingungen, die das Wachstum fördern oder ihm schaden. Bei Pflanzen sind das: Licht und Wärme, Wasser, Luft und guter Boden. Sodann heisst es zur rechten Zeit mit den geeigneten Mitteln einzugreifen, und zu tun, was dem Wachstum zuträglich ist. Für den Bauer/die Bäuerin oder für die Hobbygärtner heisst es Säen, Giessen, Pflegen, aber auch Jäten, Düngen und Umpflügen – und immer wieder: Warten und Zeit lassen. Für die Pädagogik und damit alle, die mit Kindern unterwegs sind, sei es als Eltern, Jugendarbeiter:innen oder (Religions-) Lehrer:innen heisst dies im Bilde gesprochen, dass wir sehr wohl zum Lernen gebraucht werden, auch wenn heute das Wissen überall und jederzeit sofort zugänglich ist. Es ist tatsächlich so, dass ChatGPT die Bibel besser kennt, als meine Grossmutter sie kannte – und das will etwas heissen! Aber Bildung, auch und gerade religiöse Bildung, braucht Zeit und Zuwendung. Sie lebt von durch Menschen vermittelte Inhalte und lässt sich nicht von einem Apparat herunter-laden. Sie entsteht dort, wo es Zeit und Zuwendung gibt, durch engagierte Menschen, die mit Geduld und Einfallsreichtum wertvolle Inhalte so aufbereiten, dass sie entsprechend jeder Altersstufe verstanden und selbst angeeignet werden können.
Unsere Religionslehrpersonen und Jugendarbeitenden, die in der Schule oder im kirchlichen Rahmen mit den Muttenzer Kindern unterwegs sind, tun das mit viel Kreativität und pädagogischem Geschick, indem sie biblische Geschichten erzählen, die Mut machen und Vertrauen stiften, und den christlichen Glauben so vermitteln, dass er die Empathie und gegenseitige Wertschätzung stärkt. So werden unsere Jugendlichen befähigt, sich selbst anzunehmen, wie sie sind und darum auch anderen respektvoll und wohlwollend zu begegnen. Solcherlei Wachsen und Gedeihen hat nichts Selbstverständliches, denn es braucht Zeit, Geduld und Regelmässigkeit, es braucht menschliche und materielle Ressourcen, persönliches Engagement und Liebe zu den biblischen Inhalten. Das alles sind kostbare Güter in einer Zeit, die vor allem auf Gewinnoptimierung ausgerichtet ist.
Dass unsere Kirchgemeinde hier anders tickt und den Menschen, gerade auch jungen, heranwachsenden Menschen, Zeit und Raum und ausgebildete Personen zur Verfügung stellt, damit sie in ihrem Menschsein gedeihen und in den Glauben hineinwachsen können, ist etwas sehr Kostbares.
Schon allein dafür lohnt es sich, Mitglied der Reformierten Kirchgemeinde Muttenz zu sein. Denn auch sie lebt von der Zeit und der Zuwendung, die ihr geschenkt wird, von den Mitteln, die ihr zur Verfügung gestellt werden - und von der Gnade Gottes. Diese ist ja bekanntlich, und zum Glück, jeden Morgen neu.