Bearbeitet von: Nathalie Strübin
Kirchenglocken
Die Glocken der reformierten Kirche St. Arbogast in Muttenz
Tonhöhe von der Grössten bis zur Kleinsten:
cis – dis – fis – gis – ais – cis
Nr. 1 Bürger- und Einwohnerglocke
Gewicht 1980 kg, Ton cis`
Die Grösste ist die heutige Elfuhr-Glocke. Sie wird eine Stunde vor Gottesdienst geläutet.
Ihre Inschrift: Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Nr. 2 Industrie-Rothaus Glocke
Gewicht 1402 kg, Ton dis`
Sie ist die Kleinere der beiden Glocken aus dem Jahr 1948.Sie ist die heutige Abend- und Betzeitglocke.
Ihre Inschrift: o Land – Land – Land – Höre des Herrn Wort.
Nr. 3 St. Theodulglocke
Gewicht 1171 kg, Ton fis`
Die heutige Drittgrösste und die Grösste des ehemaligen Vierergeläutes von 1949 ist die ehemalige Elfuhr-Glocke und die heutige Morgen- und Betzeitglocke.
Ihre Inschrift: Gott zu Lob und Ehr ward ich gossen; Claus Tschudi /Galle Pfirter beid Kilch-Genossen.
Durch Fir (Feuer) bin ich gflossen Marx Sperli hat mich gossen. Basel 1571.
Nr. 4 Hosiannaglocke
Gewicht 730 kg, Ton gis`
Sie war die Betzeitglocke während des Vierergeläutes. sie soll eigentlich für das Basler Münster bestimmt gewesen sein. Da sie aber, wie überliefert wurde, mit den dortigen Glocken nicht „konkordierte“ wurde sie der Kirche in Muttenz verkauft.
Ihre Inschrift: Sum campana chori clerum voco, Dicor Osanna 1494 (Ich bin die Glocke des (geistl.)Chores, rufe den Klerus, man nennt mich Hosianna)
Nr. 5 St. Arbogastglocke
Sie ist die älteste Glocke.
Gewicht 496 kg, Ton ais`
Während des Vierergeläutes als Dreiuhr- resp. Vieruhr- Glocke geläutet. Reliefs, Ostseite: Kreuzigungs-Gruppe mit Maria und Magdalena, darüber Kirche oder Kapelle mit vier Heiligenfiguren. Westseite: Kreuzigungsgruppe, darüber Jahreszahl 1435, darunter das Wappen der Familie von Brandis. Stifterin war Agnes von Brandis, Mutter von Hans Thüring Münch- von Eptingen (damaliger Inhaber der Kollatur).
Ihre Inschrift: O rex glorie veni cim pace (O König der Ehren, komm mit Frieden) „St. Arbogast, Pantaleon 1436“
Man beachte die Jahreszahl! (Was hat sie schon alles erlebt und überstanden.) Sie läutete bei der Schlacht zu St. Jakob.
Nr. 6 Chlenkglöggli
Die kleinste Glocke ist „das Chlänkerli“.
Gewicht: 260 kg, Ton cis ``
Diese kleinste Glocke ging hervor aus zwei alten kleinen Glöcklein. Man nimmt an, dass es sich dabei um die beiden Glocken aus den beiden Klöstern zum Roten Haus am Rhein und Engental handelte (1525 und 1534). Gemäss Pfarrer Annoni wurden die beiden Glöcklein, von welchen das eine für „das grosse Dorf nicht laut genug“, und das andere „übelmögend“ war, 1767 zu einer Glocke umgegossen. Später wurde diese Glocke wieder schadhaft, so dass sie im Jahre 1841 zum zweiten Male umgegossen werden musste, wie es die Schrift auf dem Glockenmantel deutlich kündet: Klein, gebrechlich und ohne Harmonie war ich tauglich neben meinen Schwestern nie, deshalb ward ich vergrössert, um vereint hieher zu rufen die christliche Gemeind.
Im Juni 1947 unterbreitete die damalige Kirchenpflege dem Gemeinderat von Muttenz den Antrag, es sei das bestehende Kirchengeläute einer gründlichen Revision zu unterziehen und durch Hinzufügen zweier neuer Glocken zu vervollständigen. Das Kirchgemeindehaus Feldreben stand ja damals noch nicht, und das bestehende Geläute reichte für die Gemeinde nicht mehr aus. Gleichzeitig sollte auch ein elektrischer Läuteantrieb eingerichtet werden. Nachdem der Gemeinderat dem Antrag zugestimmt hatte, wurde die Kirchenpflege mit den nötigen Vorarbeiten beauftragt. Die Finanzierung der ganzen Sache war zunächst die wichtigste Angelegenheit.
Die Bürgergemeinde Muttenz zeigte sich äusserst grosszügig und zeichnete als Stifterin der neuen grossen Glocke und des benötigten Eichenholzes für den neuen Glockenstuhl. Der alte Glockenstuhl vor 1948 stammte aus dem Jahre 1621. Die zweitgrösste, ebenfalls neue Glocke wurde gemeinsam von den Besitzern des ehemaligen Rothausgutes in Schweizerhalle, von Geigy-Werk Schweizerhalle AG, von der Sandoz AG Werk und der Säurefabrik Schweizerhall gestiftet. Die Kirchgemeinde hatte somit nur noch die Glockenausrüstung (Joche etc.), die elektrische Läute-Einrichtung und den neuen Glockenstuhl zu finanzieren. Eine Sammlung unter den Kirchgemeindemitgliedern brachte einen wesentlichen Beitrag an diese Kosten. Gegossen wurden die beiden neuen Glocken von der Firma Rüetschi in Aarau, der neue Glockenstuhl wurde durch die Firma Häring & Co AG in Pratteln und die elektrische Läute-Einrichtung durch die Firma Muff in Triengen erstellt.
Bis zur Fertigstellung des neuen Glockenstuhles wurden die alten Glocken im Kirchhof aufgestellt. Der Glockenaufzug des gesamten Geläutes fand am Samstag 12. März 1949 durch die Schuljugend statt. Insgesamt 567 Schüler durften diesen Aufzug vornehmen und damit an einem einmaligen Erlebnis teilnehmen. Alle Glocken wurden vorher auf der Waage in der Hauptstrasse 22 gewogen. Die Gewichte der Glocken waren bis dahin nicht genau bekannt.
Um das Glockengeläute in Muttenz zu ergänzen wurde bereits im Jahre 1936 eine Offerte eingeholt. Die Firma Rüetschi offerierte damals schon die Glocken so wie sie heute im Dorf erklingen. Auch lag ein Vorschlag vor das Geläut auf 5 Glocken zu ergänzen, wobei sich eine andere Tonfolge ergeben hätte. Da diese Klangfolgen genau auf einander abgestimmt werden, hätte es auch in diesem Fall 2 neue Glocken gegeben. Um Kosten zu sparen wäre dann wohl die fis-Glocke (Nr. 3), eingeschmolzen worden.
In einem Brief der Firma Rüetschi aus dem Jahre 1937 ist zu lesen: Die Metallpreise haben ja seit unserer Offerte vom 15. Oktober 1936 stürmische Bewegungen aufgewiesen und wie sie sein werden zu der Zeit, da Sie in der Lage sein werden, die neuen Glocken zu bestellen, kann niemand wissen.
In der Offerte aus dem Jahre 1937 wurde ein Kilopreis für die Bronze mit Fr. 3.00 berechnet. Bereits 10 Jahre später betrug dieser Fr. 8.00.
Nur für die beiden Glocken wurden laut Offerte aus dem Jahre 1947 ein Betrag von CHF 28'000.- berechnet. Laut telefonischer Auskunft der Firma Rüetschi würden diese heute (2013) zusammen ca. CHF 99'000.- kosten. Wobei auch hier auf die Schwankungen der Rohstoffe hingewiesen wurde (auch der Verbrauch des Heizöls).
cis – dis – fis – gis – ais – cis
Nr. 1 Bürger- und Einwohnerglocke
Gewicht 1980 kg, Ton cis`
Die Grösste ist die heutige Elfuhr-Glocke. Sie wird eine Stunde vor Gottesdienst geläutet.
Ihre Inschrift: Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Nr. 2 Industrie-Rothaus Glocke
Gewicht 1402 kg, Ton dis`
Sie ist die Kleinere der beiden Glocken aus dem Jahr 1948.Sie ist die heutige Abend- und Betzeitglocke.
Ihre Inschrift: o Land – Land – Land – Höre des Herrn Wort.
Nr. 3 St. Theodulglocke
Gewicht 1171 kg, Ton fis`
Die heutige Drittgrösste und die Grösste des ehemaligen Vierergeläutes von 1949 ist die ehemalige Elfuhr-Glocke und die heutige Morgen- und Betzeitglocke.
Ihre Inschrift: Gott zu Lob und Ehr ward ich gossen; Claus Tschudi /Galle Pfirter beid Kilch-Genossen.
Durch Fir (Feuer) bin ich gflossen Marx Sperli hat mich gossen. Basel 1571.
Nr. 4 Hosiannaglocke
Gewicht 730 kg, Ton gis`
Sie war die Betzeitglocke während des Vierergeläutes. sie soll eigentlich für das Basler Münster bestimmt gewesen sein. Da sie aber, wie überliefert wurde, mit den dortigen Glocken nicht „konkordierte“ wurde sie der Kirche in Muttenz verkauft.
Ihre Inschrift: Sum campana chori clerum voco, Dicor Osanna 1494 (Ich bin die Glocke des (geistl.)Chores, rufe den Klerus, man nennt mich Hosianna)
Nr. 5 St. Arbogastglocke
Sie ist die älteste Glocke.
Gewicht 496 kg, Ton ais`
Während des Vierergeläutes als Dreiuhr- resp. Vieruhr- Glocke geläutet. Reliefs, Ostseite: Kreuzigungs-Gruppe mit Maria und Magdalena, darüber Kirche oder Kapelle mit vier Heiligenfiguren. Westseite: Kreuzigungsgruppe, darüber Jahreszahl 1435, darunter das Wappen der Familie von Brandis. Stifterin war Agnes von Brandis, Mutter von Hans Thüring Münch- von Eptingen (damaliger Inhaber der Kollatur).
Ihre Inschrift: O rex glorie veni cim pace (O König der Ehren, komm mit Frieden) „St. Arbogast, Pantaleon 1436“
Man beachte die Jahreszahl! (Was hat sie schon alles erlebt und überstanden.) Sie läutete bei der Schlacht zu St. Jakob.
Nr. 6 Chlenkglöggli
Die kleinste Glocke ist „das Chlänkerli“.
Gewicht: 260 kg, Ton cis ``
Diese kleinste Glocke ging hervor aus zwei alten kleinen Glöcklein. Man nimmt an, dass es sich dabei um die beiden Glocken aus den beiden Klöstern zum Roten Haus am Rhein und Engental handelte (1525 und 1534). Gemäss Pfarrer Annoni wurden die beiden Glöcklein, von welchen das eine für „das grosse Dorf nicht laut genug“, und das andere „übelmögend“ war, 1767 zu einer Glocke umgegossen. Später wurde diese Glocke wieder schadhaft, so dass sie im Jahre 1841 zum zweiten Male umgegossen werden musste, wie es die Schrift auf dem Glockenmantel deutlich kündet: Klein, gebrechlich und ohne Harmonie war ich tauglich neben meinen Schwestern nie, deshalb ward ich vergrössert, um vereint hieher zu rufen die christliche Gemeind.
Im Juni 1947 unterbreitete die damalige Kirchenpflege dem Gemeinderat von Muttenz den Antrag, es sei das bestehende Kirchengeläute einer gründlichen Revision zu unterziehen und durch Hinzufügen zweier neuer Glocken zu vervollständigen. Das Kirchgemeindehaus Feldreben stand ja damals noch nicht, und das bestehende Geläute reichte für die Gemeinde nicht mehr aus. Gleichzeitig sollte auch ein elektrischer Läuteantrieb eingerichtet werden. Nachdem der Gemeinderat dem Antrag zugestimmt hatte, wurde die Kirchenpflege mit den nötigen Vorarbeiten beauftragt. Die Finanzierung der ganzen Sache war zunächst die wichtigste Angelegenheit.
Die Bürgergemeinde Muttenz zeigte sich äusserst grosszügig und zeichnete als Stifterin der neuen grossen Glocke und des benötigten Eichenholzes für den neuen Glockenstuhl. Der alte Glockenstuhl vor 1948 stammte aus dem Jahre 1621. Die zweitgrösste, ebenfalls neue Glocke wurde gemeinsam von den Besitzern des ehemaligen Rothausgutes in Schweizerhalle, von Geigy-Werk Schweizerhalle AG, von der Sandoz AG Werk und der Säurefabrik Schweizerhall gestiftet. Die Kirchgemeinde hatte somit nur noch die Glockenausrüstung (Joche etc.), die elektrische Läute-Einrichtung und den neuen Glockenstuhl zu finanzieren. Eine Sammlung unter den Kirchgemeindemitgliedern brachte einen wesentlichen Beitrag an diese Kosten. Gegossen wurden die beiden neuen Glocken von der Firma Rüetschi in Aarau, der neue Glockenstuhl wurde durch die Firma Häring & Co AG in Pratteln und die elektrische Läute-Einrichtung durch die Firma Muff in Triengen erstellt.
Bis zur Fertigstellung des neuen Glockenstuhles wurden die alten Glocken im Kirchhof aufgestellt. Der Glockenaufzug des gesamten Geläutes fand am Samstag 12. März 1949 durch die Schuljugend statt. Insgesamt 567 Schüler durften diesen Aufzug vornehmen und damit an einem einmaligen Erlebnis teilnehmen. Alle Glocken wurden vorher auf der Waage in der Hauptstrasse 22 gewogen. Die Gewichte der Glocken waren bis dahin nicht genau bekannt.
Um das Glockengeläute in Muttenz zu ergänzen wurde bereits im Jahre 1936 eine Offerte eingeholt. Die Firma Rüetschi offerierte damals schon die Glocken so wie sie heute im Dorf erklingen. Auch lag ein Vorschlag vor das Geläut auf 5 Glocken zu ergänzen, wobei sich eine andere Tonfolge ergeben hätte. Da diese Klangfolgen genau auf einander abgestimmt werden, hätte es auch in diesem Fall 2 neue Glocken gegeben. Um Kosten zu sparen wäre dann wohl die fis-Glocke (Nr. 3), eingeschmolzen worden.
In einem Brief der Firma Rüetschi aus dem Jahre 1937 ist zu lesen: Die Metallpreise haben ja seit unserer Offerte vom 15. Oktober 1936 stürmische Bewegungen aufgewiesen und wie sie sein werden zu der Zeit, da Sie in der Lage sein werden, die neuen Glocken zu bestellen, kann niemand wissen.
In der Offerte aus dem Jahre 1937 wurde ein Kilopreis für die Bronze mit Fr. 3.00 berechnet. Bereits 10 Jahre später betrug dieser Fr. 8.00.
Nur für die beiden Glocken wurden laut Offerte aus dem Jahre 1947 ein Betrag von CHF 28'000.- berechnet. Laut telefonischer Auskunft der Firma Rüetschi würden diese heute (2013) zusammen ca. CHF 99'000.- kosten. Wobei auch hier auf die Schwankungen der Rohstoffe hingewiesen wurde (auch der Verbrauch des Heizöls).
Zeiten des Glockenläutens im Sommer und Winter
Sommer
06.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 3, Montag - Samstag
11.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 1, Montag - Samstag
16.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 5, Montag - Samstag
19.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 2, Montag - Freitag / Samstag für 13 Minuten Glocken 6,5,4,3,2,1
Winter
06.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 3, Montag - Samstag
11.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 1, Montag - Samstag
15.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 5, Montag - Samstag
18.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 2, Montag - Freitag / Samstag für 13 Minuten Glocken 6,5,4,3,2,1
Feiertage sind ausgenommen!
06.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 3, Montag - Samstag
11.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 1, Montag - Samstag
16.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 5, Montag - Samstag
19.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 2, Montag - Freitag / Samstag für 13 Minuten Glocken 6,5,4,3,2,1
Winter
06.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 3, Montag - Samstag
11.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 1, Montag - Samstag
15.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 5, Montag - Samstag
18.01 Uhr für 3 Minuten, Glocke 2, Montag - Freitag / Samstag für 13 Minuten Glocken 6,5,4,3,2,1
Feiertage sind ausgenommen!
Glockengeläut der ref. Kirche St. Arbogast Muttenz
Sehen Sie sich hier das Video des » Glockengeläutes der Kirche St. Arbgoast Muttenz an.
(Herzlichen Dank an GlockenTV/Tobias Jakob für die Genehmigung)
(Herzlichen Dank an GlockenTV/Tobias Jakob für die Genehmigung)