Das Reli-Team nimmt Abschied und heisst willkommen!

Reliunterricht.png (Foto: Canva)
Anfang und Ende liegen so nahe!
Der Übergang zum neuen Schuljahr war für das Reli-Team der Reformierten Kirchgemeinde Muttenz eine Zeit des grossen Umbruchs.

Mit Iris Blapp und Jürgen Bootsmann haben gleich zwei langjährige Religionslehrpersonen ihren Anspruch auf Rente geltend gemacht. Wir freuen uns mit ihnen, dass sie nun zu neuen Ufern aufbrechen können und doch lassen wir sie nicht leichten Herzens ziehen.

Liebe Iris, lieber Jürgen, beide habt Ihr mit Eurer langjährigen Erfahrung und Eurem persönlichen Engagement den Religionsunterricht in Muttenz bereichert und geprägt. Dafür danken wir Euch von Herzen und wünschen für Eure künftigen Wege Gottes reichen Segen, verbunden mit der Hoffnung, dass Euch das in den Schulhäusern und in der Gemeinde gelebte Leben in wohltuender Erinnerung bleibt, so dass ihr gerne zurückblickt - und vielleicht sogar das eine oder andere Mal zurückkommt. Wer weiss…?!

Die durch die Pensionierungen hinterlassene Lücke musste nun geschlossen werden. Zum Glück konnten wir fünf neue Religionslehrpersonen gewinnen, die teils in Vertretung, teils in Ausbildung die freigewordenen Unterrichtsstunden abdecken werden.

Wir schätzen uns glücklich, im Reli-Team neu Gisela Schnell Kocher, Maya Meyer und Rita Prescha zu begrüssen. Alle drei sind noch in Ausbildung und haben deshalb ein begrenztes Pensum. Marlies Urben und Markus Bürki sind bereit, als erfahrene Lehrpersonen, aushilfsweise die verbleibenden Lektionen für dieses Schuljahr zu übernehmen. Dafür sind wir ihnen ausgesprochen dankbar.

Für das Reli-Team als Ganzes heisst das Motto «Aufbruch». Die Motivation ist gross, sich gegenseitig zu unterstützen, gemeinsam zu reflektieren, Ideen einzubringen und Unterrichtsmaterial zu vergemeinschaften.

Ein spannendes Schuljahr liegt vor uns. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.


Monika Garruchet Foto von Laurence Mouillet (Foto: Monika Garruchet)


Informationen rund um den Religionsunterricht finden Sie » hier.


Persönliche Abschiedsworte



Ich bin ein Grenzgänger, und so kam ich vor 17 Jahren vom Südschwarzwald in die Kirchgemeinde Muttenz als Jugendarbeiter, um dann noch Religionslehrer und Sozialdiakon zu werden. Aufgewachsen bin ich in Aachen im Dreiländereck Niederlande, Belgien und Deutschland (Rheinland). Mein Vater Theo wurde in Tallin (Reval) im Dreiländereck Finnland, Russland und Estland geboren, wo er bis zu seinem 17. Lebensjahr gelebt hat. Dann wurde er zum Militär eingezogen... Meine Oma, Maria Bootsmann, ist in St. Petersburg aufgewachsen, zu ihrer Zeit war dort die ganze Welt vertreten. Sie musste dann schon ab 1917 viele Grenzen überwinden, um vor dem Mauerbau in Aachen ihre Flucht zu beenden.

Mein Ankommen in Muttenz war auch ein Erleben von Fremd- und Alleinsein. Schon die Sprache war immer wieder eine grosse emotionale Grenze, die ich überwinden wollte. Da ich ein guter Teamarbeiter bin, konnte ich viel von der Zusammenarbeit mit meinem neuen Team in dieser lebendigen Kirchgemeinde profitieren.

Ich bin wirklich allen, jeder Kollegin und jedem Kollegen, die ich in der langen Zeit kennenlernen durfte, von Herzen dankbar. Ganz besonders intensiv war die Erfahrung mit den ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die ich in den Teams für die Herbst – Sommer- Familien – und Schneesportlager erlebte, wo wir sozusagen Tag und Nacht miteinander geteilt haben. In dieser dichten Zusammenarbeit mit den vielen verschiedenen Teammitgliedern konnte ich deren Qualitäten entdecken und Wert schätzen lernen.

Unterricht gehörte von Anfang an zu meinem Auftrag in der Kirchgemeinde. Zuerst im Teamunterricht und dann, nach meiner Ausbildung zum Katecheten, allein vor den Schulkassen. Niemals vorher habe ich mir vorstellen können, welche Freude und Erfüllung ich damit haben könnte. Selber war meine Schulkarriere traumatisch verlaufen, so dass ich auf keinen Fall als Lehrer arbeiten wollte. Jetzt, nach meinem letzten Schuljahr mit den Schüler*innen der 1. - 6.Klassen, kann ich nur sagen: Danke! Danke! Danke!

Im letzten Jahr als Lehrer hatte ich mir vorgenommen, nur das zu unterrichten, was mir Spass macht. Das ist wirklich gelungen und hat ganz viel positive Resonanz ausgelöst. So habe ich zum Abschied von den vielen Kindern einen riesigen „Erinnerungskoffer“ geschenkt bekommen.

Meine Zeit in Muttenz war nicht immer einfach, für mich und wahrscheinlich auch für andere, aber ich bin dennoch weiter und weiter gegangen. Mit Mut, mit Hoffnung und meinem Lachen bin ich mir selbst treu geblieben.

Jetzt, zum Abschied nach dieser wirklich bewegten Zeit, möchte ich „Danke“ sagen allen, die mich ertragen und getragen haben.



Abschiedsworte vom Team Jugendarbeit
Knapp zwei Jahrzehnten lang prägte Jürgen Bootsmann den Jugendtreff Rainbow.

Unzählige Kinder und Jugendliche hatten Spass an den Kindernachmittagen, im Kinderlager in Pradella (Scoul), in der ersten Sommerferienwoche während der Feldrebenwoche, am Kinderfest oder am vorweihnachtlichen Kerzenziehen und natürlich in den Öffnungszeiten des Jugendtreffs Rainbow.

Das stärkste Zeugnis für seine hervorragende Arbeit geben die Jugendlichen selbst. Auch wenn sie schon längst erwachsen sind, schauen sie immer mal wieder im Jugendtreff vorbei und suchen Jürgen Bootsmann.

Er schaffte es, Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Er nahm sie ernst, wahr und setzte ihnen auch immer wieder Grenzen. Er stellte ihnen seine Sichtweisen zur Verfügung und bot ihnen dadurch ein greifbares Gegenüber.

Wahrscheinlich werden wir noch sehr oft in den kommenden Monaten hören: „Ist Jürgen da?“.

Wir danken dir sehr für deinen Einsatz, dein Engagement, deine Leidenschaft. Vielen Dank, lieber Jürgen für ALLES! Wir werden dich sehr vermissen.



Iris Blapp (Foto: Daniel Jenni, Fotosmile)

Nun ist es soweit, auf Ende dieses Schuljahres gehe ich in Pension. In den 30 Jahren, in denen ich für die Kirchgemeinde Muttenz als Religionslehrperson tätig war hat sich viel verändert, so zum Beispiel die Klassenzimmer-Ausstattung, die pädagogischen Konzepte aber auch die religiöse Sozialisierung der Kinder.

Ich durfte viele Kinder während einer prägenden Phase ihres Lebens begleiten und habe mich immer gefreut, wenn mich Jahre später Kinder, aus denen jetzt junge Erwachsene geworden waren, wieder erkannt hatten. Es war eine meiner Hauptmotivationen, mit den Kindern anhand der biblischen Geschichte Herausforderungen des Alltagslebens, die sie in ihrem Leben – die wir alle in unseren Leben mit Sicherheit erlebt haben oder erleben werden – zu durchleben, so dass sie auf diese vorbereitet sind im Wissen darum, dass ihr Vertrauen und ihr Glaube an Gott sie dabei unterstützen kann.

Ich bedanke mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen, den Mitarbeitenden und Vorsitzenden der Kirchgemeinde Muttenz sowie der Schulleitung und den Klassenlehrpersonen der Primarschule Breite in Muttenz für das mir entgegengebracht Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.

Ich freue mich jetzt, den Ruhestand zu geniessen und meine Zeit mit meiner Familie und ganz besonders mit meinem Enkel zu verbringen.
B` hüet euch Gott und liebem Gruss.