Heute habe ich meinen Weihnachtskaktus in den Garten rausgestellt. Von Mai bis September hat er dort Ferien, sonst steht er in meinem Büro. Im Büro ist es trocken und geheizt, aber draussen gefällt es ihm. Ob es jedes Mal neu ist für ihn? Jedenfalls blüht er draussen, es ist mal kühl, mal warm und auch mal richtig nass. Vor 25 Jahren habe ich ihn aufgelesen in einer Böschung hinter einer Bushaltestelle in Solothurn, an einem neblig-kalten Novembertag. Jetzt blüht er mir jeweils im November, nicht an Weihnachten. Und jedes Mal freue ich mich aufs Neue.

Neu erscheint wieder ein Gemeindebrief. „Neu“ und „wieder“ ist etwas widersprüchlich, ich weiss. In Digitalfachneudeutsch ist das natürlich ein Newsletter (sprich: njus-ledder) und er wird per Mail zugeschickt. Bei uns heisst er „Gemeindebrief“. Man kann ihn samt Farben und Bildern auch regelmässig auf Papier zugeschickt bekommen, wenn man das beim Sekretariat so wünscht. Er ist nicht ganz so reichhaltig wie der frühere Gemeindebrief, aber er erscheint öfter und ist damit weit aktueller.

Jetzt braucht es eigentlich nur noch Leserinnen und Leser, disziplinierte und freudig-motivierte Schreiberinnen und Schreiber, und eine Gemeinde, in der viel los ist. In Muttenz ist das der Fall, in aller erdenklichen Vielfalt.

Hier werden sogar die ständig Vergleichenden zum Farbtupfer, die finden, in ihrer Kirchgemeinde sei nichts los zwischen „Fiire mit de Chliine“, Rainbow, Männergruppe, Konfirmationen, Frauen diskutieren Religion und Seniorenferien.

Hoffentlich gelingt es mit dieser Art Gemeindebrief wieder neu, das ansprechend zu kommunizieren und auch „Bisher“ und „Neu“ angemessen zu verbinden.

Und ansonsten gilt, was Paulus der Gemeinde in Korinth geschrieben hat: „Unser Brief seid ihr, geschrieben in unsere Herzen, verständlich und lesbar für alle Menschen.“ (2.Korinter 3,2 nach der Neuen Zürcher Bibel von 2007)

Moment: Wer ist „ihr“? Und wer „unsere“? Gut, wenn sich das alle fragen…
Und schon bald beginnt der Juni. Alles Gute!